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Gemeinsam stark: Wie man pflegebedürftige Angehörige zur Annahme von Hilfe ermutigt
Angehörige wird ermutigt, Hilfe anzunehmen

Gemeinsam stark: Wie man pflegebedürftige Angehörige zur Annahme von Hilfe ermutigt

Hier und da wird etwas vergessen, der Weg zum Bus dauert länger, die Gartenarbeit fällt schwerer. „Es geht eben alles ein bisschen langsamer…“, sagt die 80-jährige Mutter, die ihre eigene Situation weniger kritisch sieht als ihre Tochter, die seit einem Jahr regelmäßig zu Besuch kommt, um nach dem Rechten zu sehen. 

Für Angehörige chronisch kranker Menschen kann es eine Herausforderung sein, ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder zu unterstützen, ohne sie gleichzeitig zu überfordern. Man möchte sie nicht bevormunden, merkt aber, dass sie Hilfe brauchen.

Gründe, warum Pflegebedürftige Unterstützung ablehnen

Warum Väter, Mütter, Tanten, Onkel, Omas oder Opas keine Unterstützung von außen in Anspruch nehmen wollen, kann verschiedene Gründe haben.

Rollentausch und Schamgefühl

In den Pflegebeziehungen zwischen Angehörigen verändern sich in vielen Fällen langjährig eingespielte Rollenverhältnisse, Verantwortlichkeiten und Erwartungen. Oft sind es ältere Menschen, die von ihren Partner:innen oder Kindern gepflegt werden. Sich wieder wie ein kleines Kind zu fühlen, das beispielsweise gewaschen oder gefüttert werden muss, kann bei den Pflegebedürftigen tiefe Schamgefühle auslösen. Sie wollen nicht zur Last fallen und lehnen daher Hilfe von außen ab.

Verlust von Unabhängigkeit

Ein weiterer Grund, warum Pflegebedürftige keine Hilfe von außen annehmen, kann der Verlust der Selbstständigkeit sein. Viele Menschen haben Angst vor zunehmender Abhängigkeit und davor, durch zu viel Unterstützung und Pflege ihre Selbstständigkeit zu verlieren. Gerade wenn die Pflegebedürftigkeit noch nicht so ausgeprägt ist, dass eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung notwendig ist, möchten Pflegebedürftige häufig ihre Unabhängigkeit bewahren. 

Angst vor Kontrolle

Ein weiterer Grund, warum Pflegebedürftige möglicherweise keine Hilfe von außen – insbesondere von professionellen Pflegekräften – annehmen, kann die Angst vor dem Verlust der Privatsphäre und Autonomie sein. Insbesondere für Pflegebedürftige, die bisher alleine gelebt haben, kann die Vorstellung, dass jemand in die Wohnung kommt und die persönlichen Dinge sieht, unangenehm sein. Auch wenn Angehörige nur helfen wollen, kann dies für Pflegebedürftige ein Gefühl der Überwachung und Kontrolle bedeuten. 

Was pflegende Angehörige tun können

Wenn pflegebedürftige Familienmitglieder auf Hilfe von außen ablehnend reagieren, ist es völlig normal, als Angehörige:r in solchen Situationen selbst Wut, Hilflosigkeit, Frustration und Schuldgefühle zu empfinden. Doch es gibt Wege, Eltern, Großeltern oder Partner:innen zu ermutigen, Hilfe von außen anzunehmen.

Geduld haben

Pflegebedürftige können Zeit brauchen, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie Hilfe von außen benötigen. Es ist wichtig, Geduld und Verständnis zu zeigen und immer wieder behutsam nachzufragen, warum die pflegebedürftige Person die Hilfe ablehnt. So kann nach und nach eine passende Lösung gefunden werden. Durch kleine Schritte kann der oder die Pflegebedürftige allmählich Vertrauen fassen und sich an die Idee der Hilfe von außen gewöhnen. 

Vorschläge machen & Positives hervorheben

Eine Möglichkeit, pflegebedürftige Angehörige zu ermutigen, Hilfe anzunehmen, besteht darin, positive Aspekte hervorzuheben und individuelle Vorschläge zu machen. 

  • Wenn Pflegebedürftige beispielsweise zögern, sich bei der Gartenarbeit helfen zu lassen, können pflegende Angehörige darauf hinweisen, dass sie Zeit und Mühe sparen, wenn sie zusätzlich jemanden für die Gartenpflege engagieren. Gleichzeitig können den Familienmitgliedern Vorschläge gemacht werden, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, wie z. B. den Gemüsegarten gemeinsam zu bepflanzen oder Blumen auszusuchen, die sie noch selbst pflegen können. 

  • Wenn ältere Angehörige nur ungern Hilfe beim Kochen annehmen, können pflegende Angehörige vorschlagen, gemeinsam eine Mahlzeit zuzubereiten und die pflegebedürftigen Personen dabei einzubeziehen.

  • Wenn Pflegebedürftige auf mehrere Medikamente angewiesen sind, kann der Blisterservice von hellomed ein nützliches und leicht zugängliches Hilfsmittel sein. Die sorgenfreie und unkomplizierte Möglichkeit der Medikamenteneinnahme durch nach Tag und Einnahmezeit vorsortierte Tabletten spart Angehörigen und Pflegebedürftigen Zeit und gibt ihnen die Sicherheit, dass die Medikamente immer korrekt eingenommen werden.

Durch die Betonung des Positiven und durch individuelle Angebote wird den pflegebedürftigen Angehörigen das Gefühl vermittelt, noch etwas beitragen zu können und nicht vollständig auf Hilfe angewiesen zu sein. Mit der Zeit kann dann zu komplexeren Aufgaben übergegangen werden, bis das pflegebedürftige Familienmitglied schließlich bereit ist, umfassendere Hilfe von außen anzunehmen.

Grenzen akzeptieren

Ein wichtiger Aspekt bei der Ermutigung pflegebedürftiger Angehöriger, Hilfe anzunehmen, ist auch die Akzeptanz ihrer Grenzen. So schwer es auch fallen mag: Jeder Mensch hat das Recht, Entscheidungen über sein Leben zu treffen, auch wenn er auf Hilfe angewiesen ist. Wenn Angehörige weiterhin nicht bereit sind, Hilfe von außen anzunehmen, sollten pflegende Angehörige diese Grenzen respektieren und sich nach Möglichkeit auf andere Weise kümmern, z. B. durch regelmäßige Besuche oder telefonische Kontakte.

Fazit

Ohne Frage: Es kann  eine große Herausforderung sein, pflegebedürftige Angehörige zu ermutigen, Hilfe von außen anzunehmen. Mit viel Empathie, Feingefühl und Geduld können Angehörige dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen die bestmögliche Unterstützung erhalten und ihnen gleichzeitig helfen, ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu bewahren. 

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