Pflegeautorin Sonja Fröse
Dieser Artikel wurde verfasst in Zusammenarbeit mit der Pflegeautorin Sonja Fröse. Als gelernte Krankenschwester (Pflegefachkraft) möchte Sie die aktuellsten Informationen des Gesundheitswesens verbreiten und unterstützt hellomed mit ihrer Kompetenz.
Die Personalsituation innerhalb der ambulanten Alten- und Krankenpflege wird immer angespannter. Der Aufwand, an neues Personal zu kommen (und gleichzeitig das vorhandene Personal zu halten) ist enorm zeit- und kostenintensiv, meist frustrierend und langwierig. In einfachen Worten: Der Markt ist leer! Weniger Pflegefach- und hilfspersonal bedeutet, dass innerhalb der Touren mehr Patienten zu versorgen sind und sich die tägliche Arbeitszeit für die einzelnen Mitarbeiter verlängert. Überstunden sind vorprogrammiert!
Zur Entlastung werden Tätigkeiten, wenn möglich, kompetenzabhängig unterteilt und auf mehrere Personen verteilt. Das bedarf jedoch wieder genaue und zeitaufwändige Absprachen mit potentieller Fehlergefahr. Echte Erleichterung in der täglichen Patientenversorgung erfahren professionell Pflegende nur dann, wenn Arbeitsschritte von verlässlicher Seite abgenommen werden oder komplett entfallen. Wann ist Ihnen als Pflegedienstleistung, Tourenplaner oder Pflegefachkraft zuletzt Arbeit dauerhaft abgenommen worden?
Insbesondere im Einholen der Rezepte bei den Ärzten und Beschaffung der Medikation für die Klienten ist der Zeitaufwand für das Pflegepersonal mit der Einführung des weiteren Rezepteinlösewegs per Gesundheitskarte enorm gestiegen – ein Tätigkeitsbereich, der gleichzeitig großes Optimierungspotenzial mit sich bringt. Wir zeigen in dem Artikel auf, warum das so ist und wie professionell Pflegende 20 Minuten pro Patient die Woche hier einsparen können.
Aktuelle Belastung beim Rezept- und Medikamentenmanagement
Für Hauskrankenpflegedienste mit SGB V-Versorgung ist der Bereich des Rezept- und Medikamentenmanagements eine zunehmende Belastung. Auch Versorgungs- und Betreuungsdienste, die mit Arzt- und Apothekengängen beauftragt werden, spüren den Mehraufwand.
Denn der Arbeitsablauf von der Bestellung der (e-)Rezepte bis zum Erhalt von Medikamenten sieht für das Personal eines Hauskrankenpflegedienstes häufig so aus:
- eGK einlesen lassen: Im besten Fall ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bzw. Chipkarte in der Arztpraxis bereits zum Quartalbeginn von Angehörigen oder Patienten eingelesen worden. Ansonsten muss diese nochmals beim Patienten abgeholt werden.
- Rezepte bestellen: Die ärztliche Verordnung, also das Rezept, wird telefonisch, per Fax oder E-Mail beim Arzt bestellt.
- Rezept in Arztpraxis abholen: Jemand fährt zur Arztpraxis um das Rezept abzuholen und ggf. die Chipkarte einlesen zu lassen. Seit 2024 muss die eGK leider häufiger mitgebracht werden, sollten sich Ärzte für den Rezepteinlöseweg über die eGK entscheiden. (Patienten haben gesetzlich eigentlich die freie Wahl des Rezepteinlösewegs).
- Rezepte in Apotheke einlösen: Das Rezept wird dann in der Apotheke eingelöst, um das Medikament zu erhalten. Auch hier muss der Pflegedienst ggf. beim Rezepteinlöseweg über die eGK die Karte mitnehmen.
- Ggf. erneute Anfahrt bei der Apotheke, falls das Medikament bestellt werden muss oder es Fehler beim Auslesen der eGK in der Apotheke gab.
- Medikamente sortieren & zum Patienten bringen: Im Anschluss bzw. im Rahmen der Tour wird das Medikament dem Patienten gebracht – gegebenenfalls mit der eGK zusammen.
Keine Refinanzierung für Mehraufwand beim Medikamente-holen
Zu dem Personalengpass in der Pflege kommt die fehlende oder unzureichende Refinanzierung der Tätigkeiten im Verordnungsmanagement und Beschaffung der Medikation hinzu, da diese nicht in der Hauskrankenpflegerichtlinie abgebildet sind. Manche Krankenpflegedienste nutzen hierfür teilweise die Entlastungsleistungen, falls ein Pflegegrad vorhanden ist. Sonst ist das Rezeptmanagement eine Privatleistung, die die Kunden meist mit einer monatlichen Pauschale (teil-)finanzieren. Ein enormer Zeit-, Kosten- und Personalaufwand für Pflegende, der für die meisten Pflegedienste nicht mehr wirtschaftlich und abbildbar ist!
Daher nehmen bereits manche Pflegedienste neben der Privatzahlerpauschale für das Verordnungsmanagement zusätzlich eine Gebühr von bis zu 40 Euro pro Monat für das umständliche Einholen der eRezepte.
Ein Lösungsansatz für die Entlastung von ambulanten Hauskrankenpflegediensten, bei zeitgleicher Steigerung der Patientensicherheit bietet hier aktuell hellomed.
Entlastung und mehr Sicherheit beim Rezept- und Medikationsmanagement
Die Gründer von hellomed haben erkannt: Mit der Refinanzierung über die Patienten allein ist es für eine Entlastung in der häuslichen Versorgung nicht getan. Deshalb bietet hellomed ein umfassenderes Leistungsangebot für Pflegedienste an. hellomed übernimmt das Rezept- und Medikamentenmanagement für professionell Pflegende – und wenn gewünscht werden die Medikamente vor Auslieferung zusätzlich auch noch vorsortiert (individuelle Arzneimittelverblisterung).
Im folgenden wird der Ablauf erklärt, wie bereits dutzende Pflegedienste über 20 Minuten Zeit pro Patienten in der Woche einsparen können im Rezept- und Medikationsmanagement:
- Überwachung des Medikationsvorrats: hellomed überwacht den Medikationsvorrat Ihrer Klienten mittels eigener Software. Zwecks Transparenz gibt es einen einfachen Webzugang für Ihr Pflegepersonal – egal ob mobil auf Tour oder am Schreibtisch in Ihrem Pflegedienst.
- Rezepte werden durch hellomed angefordert: Sobald der Vorrat eine gemeinsam definierte Reichweite unterschreitet (z.B. 14 Tage vor Vorratsende), werden die Rezepte durch hellomed automatisch bei Ihren Haus- und Fachärzten angefordert. Dies kann je nach bester Erreichbarkeit Ihrer Ärzte verschlüsselt über die KIM-Email erfolgen, ist jedoch auch klassisch per Fax möglich. Die Ärzte werden hierfür im Rahmen der intersektoralen Zusammenarbeit vorab vor erstmaliger Anforderung von unseren Apothekern kontaktiert und der passende Rezept-Einlöseweg vereinbart, damit das eRezept-Chaos und Gesundheitskarten- Hin-und-Her- vermieden wird.
- hellomed erhält und prüft die Rezepte & Medikationsplan: hellomed stellt den Erhalt der (e-)Rezepte und der aktualisierten Medikationspläne sicher und gleicht diese nochmals ab. Eine Kontrolle der Medikation auf Wechselwirkung und Doppelmedikation erfolgt zusätzlich unterstützt durch die Software.
- hellomed beschafft die Medikation: Die Rezepte werden dann unmittelbar eingelöst und die Medikamente beschafft.
- Patientenindividuelle Verblisterung (optional): Wenn eine Vorsortierung der Medikation für die vereinfachte Medgabe später gewünscht ist, werden die Medikamente auch verblistert. Dies geschieht durch eine maschinelle Verblisterung und anschließende 4-fach-photooptische Kontrolle.
- Versand zum Pflegedienst: Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt liefert hellomed die Medikamente dann an die jeweilige Einrichtung. Bei Bedarf werden auch zusätzliche Pflege-relevante Produkte mitgeliefert, wie z. B. Pflegehilfsmittel.
Mehrwerte eines effizienten Rezept- und Medikationsservices
Durch den auf die professionelle Pflege- optimierten Ansatz beim Rezept- und Medikationsmanagement entfallen Extra-Fahrten zwischen Arzt, Apotheke und zum Klienten. Die Öffnungszeiten der Apotheke oder die fehlenden Parkplätze und Wartezeiten an der Kasse spielen keine Rolle mehr.
Zeitaufwände werden für das Pflegepersonal reduziert. Mit dem Zeit- und Kostenersparnisrechner auf der Homepage von hellomed können Sie Ihre eigenen Parameter eingeben und ihre individuelle Werte ansehen.
Beispiel: Die einzelnen Leistungen im Zusammenhang mit dem Rezept- und Medikamentenmanagement stellen bei einem Pflegedienst mit ca. 30 Patienten einen Gegenwert von 19.000 Euro bzw. 424 Stunden pro Jahr dar. Mit der Nutzung von hellomed als Kooperationspartner können Überstunden abgebaut und unnötige Kostenfaktoren reduziert werden.
Zeitgleich erhöht sich, neben der Zeitersparnis, die Patientensicherheit im Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme. In einem Versuch wurde beim Stellen von Medikamenten ohne spezielle Zeitvorgabe eine Fehlerquote von bis zu 20 % festgestellt. Ohne viele Studien bemühen zu müssen ist klar, dass die Fehlerquote bei Zeitmangel steigt. Mit der patientenindividuellen Arzneimittelverblisterung reduziert sich die Fehlerquote beim Stellen der Medikamente auf praktisch null. Die einzelnen Medikamente werden wenn gewünscht maschinell verblistert und ein Apotheker bzw. pharmazeutisches Fachpersonal kontrolliert die ärztliche Verordnung auf Kontraindikationen, Doppeleinnahme und Wechselwirkungen.
Weitere Vorteile der Verblisterung wie reduzierte Krankenhausaufenthalte aufgrund von Medikationsfehlern, verbesserte Hygiene bei der Aufbewahrung der Medikamente, reduzierte Fahr- und Wegezeiten und geschonte Personalressourcen überzeugen immer mehr Menschen.
Wichtig! Das Richten der Medikation als Leistung der Hauskrankenpflegerichtlinie Nr. 26 bleibt bei der Kasse weiterhin voll abrechnungsfähig, auch wenn eine Apotheke hier eingebunden ist. Mehr zur Refinanzierung des Richtens der Medikation in diesem Artikel.
Einfacher Start durch hellomed
Mit dem Rezept- und Medikationssevice von hellomed können Sie einfach starten. Um die 20 Minuten Zeitersparnis pro Woche für Ihre Klienten schnell zu erreichen, bietet hellomed ein strukturiertes Onboarding mit wenigen Schritten an und Ihr Personal wird hierbei durch unsere Apotheker geschult. Schließlich sollen Sie und Ihre Mitarbeiter entlastet und nicht zusätzlich belastet werden. Je nach Größe ihres Kundenstamms ist eine schrittweise Einführung bei den Bestandskunden empfehlenswert.
hellomed legt viel Wert auf schnelle Kommunikation. Medikationsänderungen werden z.B. unmittelbar durch unser pharmazeutisches berücksichtigt. hellomed ist rund-um-die Uhr per Webanwendung hellomedOS erreichbar, aber auch das Personal steht Ihnen herkömmlich tagsüber per Telefon, E-Mail, Fax und WhatsApp zur Verfügung.
Fazit
Der Personalmangel in der ambulanten Pflege wird in absehbarer Zeit nicht behoben sein. Die möglichen Entlastungsangebote für ambulante Pflegedienste entlasten und nehmen etwas vom dauerhaften Druck aller Beteiligten.
Ein effizientes Rezept- und Medikationsmanagement ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung ambulanter Versorgungssituationen und zur Nutzung digitaler Möglichkeiten.
Sowohl pflegende Angehörige als auch professionelle Pflegekräfte und Menschen, die sich mit der Medikamentenversorgung schwer tun, erleben einen erheblichen logistischen und zeitlichen Aufwand. Sowohl im ländlichen als auch im innerstädtischen Bereich sind Fahrt- und Parkkosten bzw. Kosten für den öffentlichen Nahverkehr, um z. B. zur Apotheke und in die Arztpraxis zu gelangen ein zusätzlicher finanzieller Faktor.
Umso mehr Menschen von den Leistungen eines effizienten Rezept- und Medikationsmanagements profitieren, desto weniger Krankenhauseinweisungen, Schädigungen und gar Todesfälle passieren aufgrund von Medikationsfehlern. Und je rascher neue Abläufe genutzt werden, desto eher werden sie angenommen. Nur so können sich Prozesse weiterentwickeln und verbessern!