Wenn ein geliebter Mensch pflegebedürftig wird, ist es für viele selbstverständlich und ein persönliches Bedürfnis zu helfen. Die Pflegebedürftigkeit einer nahestehenden Person kann jedoch viel Kraft und Aufmerksamkeit erfordern, was oft unterschätzt wird. Um die Pflegebedürftigen bestmöglich zu unterstützen und gleichzeitig auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, haben pflegende Angehörige verschiedene Möglichkeiten, für die eigene Entlastung zu sorgen.
Entlastung durch professionelle Pflegedienste
Die Pflege eines Angehörigen kann eine enorme Belastung darstellen. Es ist wichtig zu wissen, dass es verschiedene Formen professioneller Pflegedienste gibt, die pflegende Angehörige unterstützen und entlasten können. Diese Unterstützung kann sowohl im Rahmen der häuslichen Pflege als auch durch (teil-)stationäre Betreuungsformen erfolgen.
Häusliche Pflege
Von der Hilfe bei der Körperpflege über das Wechseln von Verbänden oder die Verabreichung von Medikamenten bis hin zur Unterstützung im Haushalt, z. B. bei Einkäufen oder Aufräumarbeiten: Durch die Zusammenarbeit mit professionellen Dienstleistern wird die häusliche Pflege erleichtert und pflegende Angehörige erhalten wertvolle Unterstützung im Alltag. Auch Hilfsdienste wie Essen auf Rädern, Fahrdienste oder Krankentransporte können von professionellen Pflegediensten an pflegende Angehörige vermittelt werden, werden aber nur zum Teil von den Pflegekassen erstattet.
Kurzzeit- und Verhinderungspflege
Wenn pflegende Angehörige wegen Krankheit oder längerer Abwesenheit wie Urlaub kurzfristig verhindert sind, können Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 außerhalb der häuslichen Umgebung vollstationär gepflegt werden. Pflegende Angehörige haben dafür Anspruch auf 1.774 Euro, die sie auf maximal 8 Wochen im Jahr verteilen können.
Sollen Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 während der Abwesenheit der Pflegeperson stattdessen in vertrauter Umgebung versorgt werden, übernimmt die Pflegekasse die Verhinderungspflege für zu Hause bis zu einer Höhe von 1.612 Euro pro Jahr. Zusätzlich steht allen Pflegebedürftigen (also auch mit Pflegegrad 1) monatlich ein Entlastungsbetrag von 125 Euro zu, der pflegenden Angehörigen Entlastung in Form einer Alltagsbegleitung oder Haushaltshilfe ermöglicht.
Tages- und Nachtpflege
Tages- und Nachtpflege sind Formen der teilstationären Pflege und bieten eine enorme Entlastung für pflegende Angehörige. In Tagespflegeeinrichtungen werden Pflegebedürftige tagsüber betreut und können nachmittags nach Hause zurückkehren. Die Nachtpflege hingegen bietet Unterstützung während der Nacht, wenn beispielsweise Medikamente verabreicht werden müssen oder der Schlafrhythmus gestört ist. Die Höhe der Kostenübernahme durch die Pflegeversicherung für Tages- und Nachtpflege richtet sich dabei nach der Pflegestufe und beträgt zwischen 689 Euro (Pflegegrad 2) und 1.995 Euro (Pflegegrad 5) zu.
Pflegeberatung in Anspruch nehmen
Wer unsicher ist, welche Pflegeleistungen in Anspruch genommen werden können oder welche Anträge gestellt werden müssen, kann sich an eine Pflegeberatungsstelle wenden. Diese beraten individuell und kostenlos rund um das Thema Pflege und können auch bei der Beantragung von Leistungen behilflich sein. Ein wichtiger Bestandteil der Pflegeberatung ist die Erstellung eines Versorgungsplans, der als Orientierungshilfe dient und auch zur Beantragung von Pflegeleistungen bei der Pflegeversicherung genutzt werden kann. Darin werden die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen erfasst und aufgezeigt, welche Leistungen und Hilfen sinnvoll sind.
Familienmitglieder einbinden und um Hilfe bitten
Familienmitglieder einzubeziehen und um Hilfe zu bitten, kann für pflegende Angehörige eine wichtige Entlastung darstellen. Oft sind es jedoch Schamgefühle oder das Bedürfnis, alles selbst zu machen, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen davon abhalten, um Unterstützung zu bitten. Dabei können schon kleine Hilfen, wie das Einkaufen von Lebensmitteln oder das Putzen der Wohnung, eine große Entlastung bringen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Pflege eines Menschen eine Aufgabe ist, die nicht alleine bewältigt werden muss. Gemeinsam mit Familienmitgliedern, Freund:innen, aber auch ehrenamtlichen Helfer:innen kann ein Netzwerk der Unterstützung geschaffen werden.
Entlastung im Alltag
Pflegende Angehörige sind oft am Rande Ihrer Kräfte und stark überfordert. Helfende Hände, die Abwechslung in den Alltag bringen, können hier eine wertvolle Unterstützung bedeuten und Pflegepersonen nachhaltig entlasten.
Gesundes Haar, gesunde Füße
Mobile Friseur:innen und Fußpfleger:innen bieten ihre Dienste direkt zu Hause an und ersparen so pflegenden Angehörigen aufwendige Fahrten. Gleichzeitig löst ein solcher besonderer Hausbesuch oftmals positive Gefühle aus und kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl der Pflegebedürftigen zu steigern
Alltagsbegleitung: Einkaufs- und Spazierhelfer:innen
Einkaufen, spazieren gehen oder einfach nur Zeit miteinander verbringen – fürsorgliche Helfer:innen können wesentlich dazu beitragen, den Alltag von Pflegebedürftigen abwechslungsreicher und angenehmer zu gestalten. Sie können nicht nur eine wichtige soziale Rolle übernehmen und als Gesprächspartner:innen dienen, sondern durch die Übernahme alltäglicher Aufgaben auch die pflegenden Angehörigen entlasten, die sich so eine Auszeit vom Pflegealltag nehmen können.
Auf hellomed vertrauen
Rund 25 Prozent aller Patient:innen über 70 Jahre sind dabei auf fünf oder mehr Arzneimittel angewiesen, können diese aber nicht immer selbstständig stellen. Pflegebedürftige verlassen sich bei der Medikamentengabe daher häufig auf ihre pflegenden Angehörigen. Dies birgt allerdings ein gewisses Risiko: Je mehr Tabletten händisch sortiert werden müssen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas vergessen oder falsch dosiert wird. Solche Medikationsfehler können zu schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen führen. Werden die Tabletten zuverlässig von einer zertifizierten Online-Apotheke wie hellomed nach Tag und Einnahmezeitpunkt vorsortiert, können pflegende Angehörige entlastet werden.
Fazit: Entlastung ist wichtig!
Für pflegende Angehörige ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen, um mit der Betreuung pflegebedürftiger Familienmitglieder nicht allein zu sein und auch ausreichend Zeit für sich selbst zu haben. Professionelle Pflegedienste, Pflegeberatung sowie Personen aus dem Familien- und Freund:innenkreis können helfen, den Pflegealltag zu erleichtern und Entlastung zu schaffen. Nur so kann langfristig eine gute und sichere Versorgung der zu pflegenden Angehörigen gelingen.