Der Medizinische Dienst (MD) prüft unter anderem, ob ein Pflegedienst oder eine Pflegeeinrichtung einen Fortbildungsplan vorlegen kann. Diese Verpflichtung zur Schulung von Mitarbeitern gilt aber nicht nur für stationäre Institutionen, auch im ambulanten Bereich sieht der Gesetzgeber nach § 11 SGB XI eine stetige Fortbildung als Pflicht. Denn wer Pflege- und Hilfsbedürftige versorgt, betreut und pflegt, muss dies nach dem aktuell anerkannten wissenschaftlichen Stand tun. Dieser unterliegt aber einer stetigen Weiterentwicklung. Deshalb sind kontinuierliche Fortbildungen notwendig, weil das in der Ausbildung oder im Studium erlernte Wissen schlichtweg nicht für das gesamte Berufsleben genügt, um die Qualität und Sicherheit in der Pflege zu gewährleisten.
Mithilfe eines sogenannten Fortbildungsplanes sichern Sie sich als Arbeitgeber nicht nur rechtlich vor dem MD ab. Vielmehr dient dieser dazu, neue und alte Mitarbeiter auf den gleichen Wissensstand zu bringen, die Professionalisierung Ihrer Pflegefachkräfte zu unterstützen und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter zu verbessern, um so eine qualitativ hochwertige Arbeit nach dem aktuellen Stand der Forschung zu garantieren. Neben verschiedenen Pflichtfortbildungen können Sie als Arbeitgeber auch spezielle, einrichtungsspezifische Themen ergänzen. So haben Sie die Möglichkeit, mit Fortbildungen in der ambulanten Pflege die Qualität und Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten sicherzustellen.
Bedeutung der Weiterbildung im mobilen Pflegedienst
Die Gesellschaft verändert sich – und dadurch auch die Anforderungen an die Pflegekräfte. Während noch vor einigen Jahren die stationäre Versorgung dominierte, verlagert sich die Betreuung und Pflege hilfsbedürftiger Menschen nun immer mehr hin zum ambulanten Setting. Das liegt vor allem am demografischen Wandel: Menschen werden immer älter, infolgedessen nimmt auch die Morbidität von chronischen Erkrankungen sowie von Pflegebedürftigkeit zu. Zudem verändern sich Gesetze und Vorgaben ebenso im Gesundheitswesen und auch der Fachkräftemangel zeigt sich drastisch.
Fortbildungen für Pflegekräfte sind deshalb unerlässlich. Denn nur so ist es möglich, dass sich Ihre Mitarbeiter den stetigen Veränderungen anpassen können. Besonders Fortbildungen in der ambulanten Pflege sind von Bedeutung, da in diesem Rahmen nicht nur Menschen versorgt werden, sondern auch Präventivmaßnahmen zur Verhinderung von stationärer Behandlung und Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit umgesetzt werden können.
Lernformate für mobile Pflegekräfte
Mithilfe von Online-Angeboten können Sie als Arbeitgeber Zeit und Kosten sparen.
Denn E-Learning-Lösungen ermöglichen Pflegefachkräften eine individuelle, effektive und selbständige Fortbildung zu diversen Themen. Ob Patientenschulung, Technologieeinsatz oder Stressmanagement – mit Online-Angeboten lernen Ihre Fachkräfte neues und evidenzbasiertes Wissen einfach und flexibel.
Für die besondere Nachhaltigkeit bietet sich ein sogenannter Kombinationsunterricht an. Hier erhalten Pflegekräfte kompaktes Wissen als Fernunterricht vermittelt, die Lernerfolge werden dann mithilfe von Präsenzzeiten gefestigt. Der Theorie-Praxis-Transfer bildet dann das dritte Element. Anhand von Fallstudien werden praktische Fertigkeiten unter realen Bedingungen trainiert und so mit professioneller Begleitung geschult. Einfacher geht Fortbildung nicht.
Kernkompetenzen für mobile Pflegekräfte
Neben den klassischen Pflichtfortbildungen bieten sich zahlreiche Fortbildungen für die ambulante Pflege im Speziellen an. Es geht im Kern darum, altes Wissen aufzufrischen und zu erweitern, sich neue Fertigkeiten anzueignen und notwendige Fähigkeiten dazu zu gewinnen – stets mit Fokus auf die ambulante Versorgung. Denn im Gegensatz zu stationärer Pflege gibt es einige Themen, die besonders für Mitarbeiter der ambulanten Pflege von Bedeutung sind. Fachlich fundiertes Wissen lässt sich zum Beispiel über folgende Themen aufbauen:
- Kommunikation mit Patienten und Angehörigen
- Technologie in der Pflege
- Recht und Ethik
- Gesundheitsfürsorge und Prävention
- Theorie-Praxis-Transfer
- Verblisterung
- Medikationscheck
Kommunikationsfähigkeiten und Patienteninteraktion
Der Patient und seine Angehörigen stehen im Mittelpunkt der Pflege. Das bedeutet aber auch, dass sich Pflegefachkräfte an den Bedürfnissen, Wünschen und Grenzen der Patienten und ihrer Angehörigen orientieren müssen. Das ist nicht immer einfach.
Eine gute Kommunikation hilft, die Wichtigkeit von Interventionen und Maßnahmen verständlich zu machen sowie die Bedeutung der Mitarbeit durch die Patienten und/oder Angehörigen zu verdeutlichen. Infolgedessen erhöht sich nicht nur die Pflegequalität, auch die Zufriedenheit beider Seiten steigt. Richtige Kommunikation und Patienteninteraktion wäre deshalb ein wichtiges Fortbildungsthema für mobile Pflegekräfte.
Doch auch eine Schulung zum Thema „Interkulturelle Pflege“ kann zu mehr Verständnis und Empathie vonseiten der Pflegekräfte führen. Dadurch steigt wiederum die Compliance bei den Patienten und ihren Angehörigen – eine win-win-Situation.
Technologieeinsatz in der mobilen Pflege
In den letzten Jahren hat die Zahl der administrativen Aufgaben enorm zugenommen. Viele Mitarbeiter sehen darin „Zeitfresser“, weil die pflegerische Arbeit deshalb zu kurz kommen kann. Doch eine Schulung im Umgang mit moderner Pflegetechnologie und Software hilft, Hemmungen zu überwinden, Vorurteile abzubauen und den richtigen Umgang zu erlernen. Denn vor allem für die Dokumentation und das Datenmanagement sind diese modernen Neuerungen essentiell. Eine Fortbildung für ambulante Pflegekräfte könnte die Bereitschaft, administrative Aufgaben zu erledigen, deutlich steigern.
Rechtliche und ethische Aspekte der mobilen Pflege
In der Regel arbeiten ambulante Pflegefachkräfte allein. Das bedeutet, der Austausch zu rechtlichen und ethischen Fragen mit anderen Kollegen kommt häufig zu kurz. Doch wie sollen die Mitarbeiter im Einzelfall richtig entscheiden, wenn sie nicht Rücksprache halten können? Für eine Fortbildung mit Schwerpunkt auf Datenschutz, Patientenrecht, Arbeitsrecht und ethische Fragen besteht sicherlich vor allem im ambulanten Umfeld Bedarf.
Gesundheitsförderung und Prävention
Die Reduktion des „Drehtüreneffektes“ ist eines der Präventions-Schwerpunkte ambulanter Versorgungen. Denn die Pflegefachkräfte befinden sich in einer Position, aus welcher sie Veränderungen beim Patienten direkt wahrnehmen und Impulse zur Verhaltensänderung geben können. Infolgedessen sollte es für Pflegende im ambulanten Bereich zum Standard gehören, eine Fortbildung zum Thema Gesundheitsförderung und Prävention zu erhalten. So haben sie die Möglichkeit, die Patienten nicht nur zu pflegen, sondern auch in Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit zu schulen.
Stressmanagement und Selbstfürsorge
Der Pflegemangel zeigt sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt, doch vor allem in den letzten Jahren hat sich die Situation drastisch zugespitzt: Die Versorgung einer immer größeren Zahl von Patienten, das Erreichen des Rentenalters einer großen Masse von Pflegefachkräften und die sinkende Zahl von neuen Bewerbern für die Pflege sind nur einige Gründe.
Um durch den stetig steigenden Druck nicht an einem Burnout zu erkranken oder körperlich krank zu werden, ist es wichtig, die richtigen Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen. Nur wenn den mobilen Pflegekräften die Bedeutung der Selbstfürsorge klar wird, können sie sich gesund halten und lange arbeitsfähig bleiben. Unterstützten Sie Ihre Mitarbeiter und lassen Sie ihnen eine Fortbildung zum Thema „Stressbewältigung und Selbstfürsorge“ zuteilwerden.
Netzwerkbildung und Erfahrungsaustausch
Die Aufgaben in der Pflege werden immer komplexer, vielschichtiger und umfangreicher. Fachkräfte müssen nicht mehr nur pflegen – vielmehr sollen sie gleichzeitig organisieren, anleiten, verwalten, evaluieren und fördern. Das kann schnell zur Überforderung führen. Sie als Arbeitgeber haben die Aufgabe, ein umfassendes Fortbildungsprogramm für Ihre Mitarbeiter bereitzustellen und den Aufbau von fachlich fundiertem Wissen zu ermöglichen. Neben Pflichtveranstaltungen können Sie auch Fortbildungen anbieten, welche speziell auf Ihr Pflegeunternehmen zugeschnitten sind und Ihre Mitarbeiter genau dort unterstützen, wo Bedarf besteht.
Somit haben Sie es in der Hand, die Versorgungsqualität zu verbessern, die Mitarbeiterzufriedenheit zu heben und die Qualität sicherzustellen. Wir von hellomed helfen Ihnen gerne bei der Gestaltung von Fortbildungen in der ambulanten Pflege oder durch die Übernahme von verschiedenen Aufgaben beim Rezept- oder Medikationsmanagement. Denn hellomed bietet als zertifizierter Anbieter über eigene Kurse, ermöglicht professionell Pflegenden das sammeln von Fortbildungspunkten in der Pflege und bietet pharmazeutische Dienstleistungen für Entlastung im Pflegealltag an.
Fazit
Fortbildungen in der Pflege sind wie Salz in der Suppe. Vor allem weil der demographische Wandel, Personalmangel und die Zunahme administrativer Aufgaben den Beruf immer komplexer machen, muss die persönliche Fortbildung von zentraler Bedeutung bleiben. Nur durch eine stetige Wissenserweiterung ist es möglich, den Herausforderungen zu begegnen und gleichzeitig die berufliche Motivation aufrechtzuerhalten.
Neben den gängigen Pflichtfortbildungen offerieren viele Arbeitgeber zudem auch spezielle Angebote, welche auf das jeweilige Tätigkeitsfeld zugeschnitten ist. hellomed greift dabei den Pflegekräften unter die Arme und entlastet, damit genug Zeit für Fortbildungen bleibt. Alternativ bietet hellomed selber für professionell Pflegende maßgeschneiderte Kurse zum Sammlen anerkannter Fortbildungspunkten in der Pflege an. Kontaktieren Sie uns einfach hierzu.