Wenn ein Kind geboren wird, ist das der schönste Tag für die werdenden Eltern. Doch Stoffwechselerkrankungen, genetische Störungen oder Geburtsunfälle können zur Pflegebedürftigkeit führen und so das Leben der Eltern grundlegend verändern. Denn die damit einhergehenden Aufgaben führen zu einem hohen Unterstützungsbedarf und erfordern meist eine langfristige pflegerische und medizinische Betreuung.
Dennoch findet die Versorgung, Betreuung und Pflege von Kindern und Jugendlichen nahezu immer im häuslichen Umfeld statt. In der Regel übernehmen die Eltern den Großteil der Arbeit, doch der Staat stellt verschiedene Leistungen bereit, um den Alltag von Familien mit pflegebedürftigen Kindern zu erleichtern. Um diese zu erhalten, müssen Eltern Anträge stellen, kindgerechte Förderleistungen beantragen oder passende Angebote einholen. Der Bürokratie-Dschungel ist aber nicht immer leicht zu durchblicken. Eine professionelle Pflegeberatung bietet Hilfe und kann zu verschiedenen Entlastungsmöglichkeiten beraten.
Pflegedienste spielen bei der Versorgung pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher eine doppelte Rolle. Zum einen fungieren sie als Anlaufstelle für Eltern, denn sie können beratend und unterstützend zur Seite stehen. Zum anderen übernehmen Pflegedienste auch die Kinderpflege, Betreuung und Versorgung, um die Pflegebereitschaft der Eltern aufrecht zu erhalten, die Pflegequalität zu sichern und familiäre Ressourcen zu schonen.
Doch das Thema „Pflege von Kindern und Jugendlichen“ ist komplex. Denn in belastenden Situationen benötigen die jungen Patienten mehr Zuwendung als Erwachsene. Zu den normalen Pflegetätigkeiten kommen deshalb auch Unterstützungen zum Krankheitsverständnis und zur Krankheitsbewältigung. Zudem stellt die häusliche Versorgung eine enorme Belastung für Eltern in der ersten Zeit dar, weil die Verantwortung bei ihnen liegt und sie einen hohen Schulungsbedarf haben. Darüber hinaus ändert sich auch das Familiengefüge bei pflegebedürftigen Kindern oder Jugendlichen, sodass Geschwister gleichfalls einer emotionalen Begleitung bedürfen. Eine Fortbildung zu dem Thema bedarfs- und familienzentrierte Kinderpflege deshalb sehr wichtig. So könnte die Pflegepraxis verbessert und die Situation für Familien mit pflegebedürftigen Kindern oder Jugendlichen vereinfacht werden.
Was bedeutet Pflegebedürftigkeit bei Kindern und Jugendlichen?
Kinder sind bei der Geburt pflegebedürftig. Das bedeutet, sie müssen alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die der Selbständigkeit dienen, erst im Laufe des Lebens erlernen. Während sich einige Kinder sehr schnell neue Kompetenzen aneignen und diese festigen, benötigen andere etwas Unterstützung und mehr Zeit. Doch es gibt auch Kinder, welche dauerhaft auf Pflege und Betreuung angewiesen sind. Statistisch gesehen, betrifft das aktuell etwa 80.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland. Sie haben einen Pflegegrad.
Der Pflegegrad beschreibt, inwiefern ein Kind oder ein Jugendlicher so selbständig ist wie Gleichaltrige oder aufgrund von körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigung auf Unterstützung angewiesen ist. Die Pflegebedürftigkeit kann einzelne Bereiche des täglichen Lebens (Mobilität, Kommunikation, Verhalten, Selbstversorgung, Krankheitsbewältigung, Sozialleben) betreffen oder alle. Der Pflegegrad 1 beschreibt dabei eine hohe Selbständigkeit und einen geringen Unterstützungsbedarf, der Pflegegrad 5 die niedrigste Selbständigkeit und den höchsten Unterstützungsbedarf.
Interdisziplinäre Versorgung von pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen
Die Versorgung von Kindern oder Jugendlichen mit einem Pflegegrad erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern, Therapeuten, Pflegekräften und anderen Spezialisten. Sie alle tragen dazu bei, das Voranschreiten einer chronischen Krankheit bzw. Behinderung zu verlangsamen, die Symptome von Krankheiten oder Behinderungen zu lindern, Begleit- oder Folgeerkrankungen zu vermeiden sowie vorhandene bzw. erworbene Fähigkeiten zu verbessern oder zu erhalten.
Dadurch helfen sie, die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern. Die enge Zusammenarbeit ist entscheidend, um eine umfassende und patientenzentrierte Versorgung sicherzustellen.
Pflegedienste koordinieren den Einsatz der Versorgung. Vor allem Fachkräfte mit einer Kinderkrankenpflege Ausbildung werden in Familien mit pflegebedürftigen Kindern oder Jugendlichen zur Pflege bevorzugt eingesetzt. Pflegedienste sind außerdem Ansprechpartner für externe Fachkräfte und Eltern. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflege und Betreuung in allen Aspekten den Bedürfnissen des Kindes oder des Jugendlichen entspricht.
Medikamentöse Behandlung und Therapien
Die medikamentöse Behandlung spielt nicht nur bei Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen eine wichtige Rolle, sondern auch bei pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen. Sie ist entweder dafür geeignet, um den Krankheitsverlauf zu kontrollieren, die Symptome einer Beeinträchtigung zu lindern oder Begleit- bzw. Folgeerkrankungen zu verhindern. Doch die korrekte Anwendung muss dringend überwacht werden. Pflegekräfte können die Eltern hierbei unterstützen oder schulen, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Medikamentengabe zu gewährleisten.
Inklusion und Teilhabe für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche mit einem Pflegegrad haben das Recht auf Inklusion und Teilhabe. Das bedeutet, dass ihnen der Zugang zu Bildung, Freizeit und sozialen Kontakten ermöglicht werden muss. Hierfür ist es aber oftmals notwendig, verschiedene Anpassungen vorzunehmen oder Unterstützungen zu leisten, um dies zu sicherzustellen.
Pflegekräfte mit Zusatzqualifikation oder Kinderkrankenpfleger mit Ausbildung spielen hier eine wichtige Rolle. Denn sie können mit ihrer Arbeit die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Pflegebedarf fördern.
Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Pflegebedarf
Verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten spielen bei der Versorgung pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher eine essentielle Rolle. So stellt die Pflegekasse Pflegegeld für Kinder und Jugendliche mit einem anerkannten Pflegegrad zur Verfügung und hilft damit, die Kosten der Pflege zu decken. Außerdem bekommen pflegebedürftige Kinder oder Jugendliche oftmals einen Behindertenausweis und erhalten dadurch Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr sowie bei Freizeitaktivitäten. Auch verschiedene andere Leistungen wie Steuervorteile oder Familienzuschläge werden Familien mit pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen gewährt, um die finanziellen Belastungen zu reduzieren.
Es ist wichtig, dass Pflegedienste nicht nur die Kinderpflege übernehmen, sondern auch den Familien beratend zur Seite stehen. Dadurch können sie Informationen zu den für sie relevanten Leistungen erhalten und die jeweiligen Anträge rechtzeitig stellen.
Von der Theorie in die Praxis
Wir von hellomed unterstützen verschiedene Einrichtungen für Kinder und Jugendliche als auch ambulante Pflegekräfte in der Pflege von Kindern und Jugendlichen auf vielfältige Art und Weise. So entlasten wir professionell Pflegende beim Richten der Medikation als auch bei der Medgabe durch vorsortierte Tabletten, kontinuierliche Arzneimittelchecks oder Rezeptanforderungen bei den Ärzten durch unsere Apotheker. Dank der langjährigen Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Pflegenden, Ärzten und Apothekern können wir die Qualität der Pflege für Jungendliche und Kinder verbessern – ein rundum-sorglos-Paket für die Praxis. Denn Qualität und Kompetenz haben für uns oberste Priorität.
Fazit
Kinder und Jugendliche mit Pflegebedarf benötigen an eine umfassende Betreuung, Unterstützung und Beratung. Angefangen bei der Pflege über die Therapien bis hin zur medizinischen Versorgung muss alles auf die Bedürfnisse der jungen Patienten und ihrer Familien abgestimmt sein. Darüber hinaus ist es auch wichtig, dass die Betroffenen über verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Entlastung Bescheid wissen. So stellt die Pflegeversicherung für Kinder mit einem Pflegegrad diverse Gelder bereit, auch die Familienkasse oder das Sozialamt helfen mit finanziellen Unterstützungen. Dadurch können Familien die finanziellen Belastungen, welche mit der Pflege einhergehen, reduzieren.
Sie als Pflegedienst sichern einerseits die Pflege, damit Kinder und Jugendliche mit einem Pflegegrad die bestmögliche Versorgung erhalten, um die Entwicklung zu optimieren. Andererseits sind Sie aber auch Schnittstelle für externe Fachdienste, Familien und Kostenträger. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Nur wenn Sie über die aktuellsten Neuerungen Bescheid wissen, können Ihre Fachkräfte in der Praxis mit hoher Qualität überzeugen. Wenn auch Sie dafür ein Unterstützungsangebot von hellomed wahrnehmen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.