Lupus, Gicht, rheumatoide Arthritis: Rheuma hat viele Gesichter. Der Begriff wird dabei oft verallgemeinernd für eine Gruppe von Erkrankungen verwendet, die Entzündungen, Schmerzen und Schäden an Gelenken und anderen Teilen des Körpers verursachen können. Obwohl Rheuma meist mit älteren Patient:innen in Verbindung gebracht wird, kann es Menschen jeden Alters treffen. Mit der richtigen Kombination aus Medikamenten, Ernährung und Bewegung können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern.
Welche Medikamente muss man bei Rheuma einnehmen?
Rheuma geht mit chronischen Schmerzen und Entzündungen einher und kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Eine gezielte medikamentöse Behandlung, die auf die Art und den Schweregrad der rheumatischen Erkrankung abgestimmt ist, kann jedoch helfen, die Symptome zu lindern und die Gelenkfunktion zu verbessern.
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese Medikamente können Schmerzen und Entzündungen lindern. Dazu gehört zum Beispiel Ibuprofen.
- Krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs): Diese Medikamente können das Fortschreiten rheumatischer Erkrankungen verlangsamen und Gelenkschäden vorbeugen. Beispiele sind Methotrexat, Leflunomid und Sulfasalazin.
- Biologic Response Modifiers: Dies ist eine Art von DMARDs, die auf bestimmte Teile des Immunsystems abzielen, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind.
- Kortikosteroide: Dies sind starke entzündungshemmende Medikamente, die oral eingenommen oder in das betroffene Gelenk gespritzt werden können.
Die optimale medikamentöse Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Art der rheumatischen Erkrankung, der Schwere der Symptome und der individuellen Krankheitsgeschichte. Um die bestmögliche Behandlung für Menschen mit Rheuma zu finden, können Ärzt:innen oder Rheumatolog:innen wertvolle Unterstützung bieten.
Welche Sportarten sind bei Rheuma geeignet?
Körperliche Aktivität ist für Menschen mit Rheuma wichtig, da sie dazu beitragen kann, die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen sowie Steifheit zu verringern. Es ist jedoch wichtig, Aktivitäten zu wählen, die die Gelenke nicht übermäßig belasten. Hier einige Beispiele für Sportarten, die für Menschen mit Rheuma geeignet sein können:
- Schwimmen: Eine sehr schonende Form der Bewegung, die die Beweglichkeit der Gelenke verbessern und Schmerzen und Steifheit lindern kann.
- Yoga: Diese Form der körperlichen Aktivität kann die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und die Körperhaltung verbessern, Stress abbauen und das psychische Wohlbefinden steigern.
- Radfahren: Fahrradergometer oder leichtes Radfahren im Freien kann für Menschen mit Rheuma eine gute Möglichkeit sein, da es ein sanftes Herz-Kreislauf-Training ohne übermäßige Belastung der Gelenke ist.
- Tai Chi: Die langsamen, fließenden Bewegungen verbessern Gleichgewicht und Beweglichkeit und bauen Stress ab.
Wie bei anderen chronischen Erkrankungen, z. B. Bluthochdruck oder koronarer Herzkrankheit, ist es auch bei rheumatischen Erkrankungen wichtig, vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms ärztlichen oder physiotherapeutischen Rat einzuholen. So können Sie sich über sichere Übungen informieren und erhalten die nötige Unterstützung, um ein individuelles Programm zu erstellen, das auf Ihre spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmt ist. So können Sie sicher sein, dass Sie sich in der richtigen Art und Intensität bewegen, um Ihre Gesundheit und Fitness zu fördern, ohne Ihre Gelenke und Muskeln unnötig zu belasten.
Welche Lebensmittel sind gut für Menschen mit Rheuma?
Es gibt keine spezielle „Rheuma-Diät“, aber eine ausgewogene Ernährung kann (wie für alle Menschen) auch für Patient:innen mit rheumatischen Erkrankungen positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben und Symptomen vorbeugen.
- Bunt ist gesund: Essen Sie viel Obst und Gemüse, um ein breites Spektrum an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien zu sich zu nehmen.
- Mageres Eiweiß: Fisch, Geflügel und Hülsenfrüchte können dabei helfen, sowohl Muskelmasse zu erhalten als auch Ihr Immunsystem zu stärken.
- Gesunde Fette: Greifen Sie u. a. zu Olivenöl und Nüsse – sie sind wertvolle Fettquellen, die in einer ausgewogenen Ernährung nicht fehlen sollten.
- Nein zu Zucker und Fast Food: Hochverarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel sollten möglichst vom Speiseplan gestrichen werden, da sie zu Entzündungen und Gewichtszunahme beitragen können.
- Viel trinken: Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee, um Ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Wichtig! Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht, denn starkes Übergewicht kann die Gelenke zusätzlich belasten. Neben Ihrem Gewicht sind auch Ihr Alter, Ihr Geschlecht und Ihr Aktivitätsgrad Faktoren, die Einfluss auf Ihren individuellen Nährstoffbedarf und damit auch auf die Auswahl der für Sie am besten geeigneten Lebensmittel haben.
Durch eine gezielte Ernährungstherapie, die in Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Ernährungsberatung auf Ihre speziellen Bedürfnisse und Ihre Krankheitsgeschichte abgestimmt wird, können Mangelerscheinungen vermieden und gleichzeitig Entzündungsprozesse im Körper reduziert werden.
Welche Krankheiten können gleichzeitig mit Rheuma auftreten?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit Rheuma auch andere Erkrankungen haben, die sich auf ihre Gesundheit und Lebensqualität auswirken. Einige der häufigsten Erkrankungen, die gleichzeitig mit Rheuma auftreten können, sind zum Beispiel:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Menschen mit rheumatischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören Herzerkrankungen, Schlaganfall und Bluthochdruck.
Osteoporose
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen spröde und anfällig für Knochenbrüche werden. Menschen mit rheumatischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Depressionen und Angstzustände
Das Leben mit einer chronischen Erkrankung wie Rheuma kann zu Stress, Angst und Depressionen führen.
Schlafstörungen
Schmerzen und Beschwerden, die mit rheumatischen Erkrankungen einhergehen, können den Schlaf erschweren und zu Schlafstörungen führen.
Magen-Darm-Beschwerden
Bestimmte Rheumamedikamente können Nebenwirkungen im Verdauungstrakt hervorrufen, darunter Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall.
Aufgrund dieser möglichen Begleiterkrankungen ist es wichtig, dass die Behandlung von Rheuma ganzheitlich erfolgt und alle gesundheitlichen Aspekte berücksichtigt. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Fachgebieten wie z.B. Rheumatologie, Endokrinologie, Kardiologie und Psychologie kann dabei helfen, die bestmögliche Behandlung für Patient:innen mit Rheuma zu finden.
Fazit
Rheuma ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle Diagnose und Behandlung erfordert. Zu einem erfolgreichen Umgang mit Rheuma gehört u. a. die Wahl der richtigen Medikamente in Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, um die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.
Auch die Wahl der Lebensmittel kann dazu beitragen, Ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und so Ihre Gesundheit zu verbessern und die Symptome zu lindern. Nicht zuletzt kann auch moderate körperliche Aktivität dazu beitragen, die Beweglichkeit Ihrer Gelenke zu erhalten und Schmerzen zu lindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein ganzheitlicher Ansatz bei der Behandlung von Rheuma wichtig ist, um eine Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität zu erreichen.
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