Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung nimmt regelmäßig drei oder mehr Medikamente zu sich (Quelle: ABDA e. V.) . Medikamente müssen dann im Alltag dieser Menschen regelmäßig aus den Medikamentenverpackungen, auch Blister oder Durckdrückpackung genannt, entnommen werden. Im Nachgang werden die ausgepackten Tabletten und Kapseln aus den Medikamentenverpackungen dann in praktische Pillendosen sortiert, um die richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt zur Hand zu haben.
Das Pillen-Puzzlen kostet allerdings sowohl Zeit, als auch Nerven. Denn jedes Medikament kommt in seiner eigenen Pappschachtel daher. In jedem Päckchen befinden sich wiederum eine ganze Handvoll Blister, die meist für mehrere Wochen reichen. In die herkömmlichen Pillendosen passen allerdings meist nur die Tabletten und Kapseln für maximal 14 Tage. Was nicht gerade in die Pillenbox gepackt wird, muss anderweitig aufbewahrt werden, um nach knapp zwei Wochen das Sortierspiel von vorne zu beginnen.
Hinzu kommt: Wer seinen Medikationsplan nicht scharf im Blick hat, riskiert den ein oder anderen Dosierungsfehler. Falscher Tag, falsche Uhrzeit, falsche Pille. Das kann, relativ harmlos zu einer Magenverstimmung führen, im schlimmsten Fall aber gravierende Folgen für die eigene Gesundheit haben – auch, wenn die Einnahme ganz vergessen wird. Oder man vor einer offenen Tablettenschachtel beziehungsweise einer klassischen Pillendose sitzt und man sich nicht erinnern kann, ob und wann die Medikamente schon eingenommen wurden. Das Resultat: Mehr als 250.000 Menschen landen jährlich in Deutschland wegen Fehlmedikation im Krankenhaus.
Verlieren ausgepackte Tabletten ihre Wirkung?
Kein Licht, keine Luftfeuchtigkeit und kein Sauerstoff – was für reifes Obst in seiner natürlichen Verpackung gilt, trifft auch auf die meisten Medikamente zu. Entfernt man die schützende Hülle, also bei Banane, Kiwi & Co. die Schale und eben im Fall von Kapseln und Konsorten den Aluminium-Blister, können sie deutlich an gesundheitsfördernder Wirksamkeit einbüßen. Die Medikamente verlieren langsam an Stabilität, sobald diese aus den Tablettenverpackungen entnommen werden.
Insbesondere bei halbierten Tabletten ist eine Aufbewahrung kritisch, da diese durch die Teilung während der Lagerung an Wirksamkeit einbüßen. Denn durch das Teilen der Tabletten wird die Arznei unkontrolliert freigesetzt und der Schutz vor äußeren Einflüssen reduziert.
Auch wenn Pillendosen beziehungsweise Tablettendispenser mit Beschriftung auf den ersten Blick eine komfortable Gedankenstütze und Hilfe darstellen, um die Einnahme benötigter Medikamente einfacher zu gestalten: Um zu vermeiden, dass ausgepackte Tabletten ihre Wirkung verlieren – oder beim Gruppieren kontaminiert werden – sollte man sie also nicht ohne Blister aufbewahren.
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