Felix Morawski, approbierter Apotheker
Unser Autor, Felix Morawski, ist Inhaber der Kreuzberg-Apotheke, die seit 1885 ein fester Bestandteil von Berlin-Kreuzberg ist und hinter der Marke hellomed steht.
Unsere Apothekerin Regine Suchantke hat diesen Artikel zusätzlich fachlich geprüft.
Patient:innen, Apotheker:innen und Mediziner:innen in Deutschland sehen sich derzeit mit einer bedenklichen Situation konfrontiert: Medikamentenknappheit. Immer wieder wird berichtet, dass wichtige Arzneimittel nicht mehr oder nur noch in begrenzter Menge zur Verfügung stehen. Mehr als 470 Arzneimittel (Stand: 3. Mai 2023) stehen derzeit auf der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das die Öffentlichkeit über aktuell gemeldete Lieferengpässe informiert. Diese Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland und betrifft nicht nur chronisch Kranke, sondern auch akut erkrankte Patient:innen. Viele Menschen fragen sich, wie und warum es aktuell zu Lieferengpässen bei Medikamenten kommt und was dies sowohl für die Patient:innen selbst als auch für Apotheken wie hellomed bedeutet.
Medikamentenknappheit: Warum gibt es derzeit Lieferengpässe?
Ein wesentlicher Grund für die Medikamentenknappheit ist die Globalisierung. Viele Arzneimittelhersteller produzieren aus Kostengründen nicht mehr in Europa, sondern vor allem in Asien, insbesondere in China und Indien. Oft wird ein Wirkstoff nur noch an ein oder zwei Standorten weltweit hergestellt. Kommt es hier zu Produktionsausfällen aufgrund fehlender Rohstoffe, Verpackungskomponenten oder technischer Probleme, kann dies schnell zu weltweiten Lieferengpässen führen. Auch die Lagerhaltung erfolgt zunehmend nicht mehr in Europa, sondern an wenigen Standorten der Hersteller im Ausland.
Aktuell werden Lieferengpässe bei Arzneimitteln auch durch den erhöhten Bedarf aufgrund saisonaler Infektionen verstärkt, die in den letzten beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie weniger ausgeprägt waren. Erkältungen und andere Infektionen, insbesondere bei Kindern, nehmen wieder zu und erhöhen den Bedarf an entsprechenden Arzneimitteln.
Ein weiterer Grund für die Medikamentenknappheit sind Rabattverträge: Um Kosten zu sparen, können Krankenkassen mit bestimmten Herstellern Preisnachlässe vereinbaren. Das bedeutet, dass die Krankenkassen nur die Medikamente dieses Herstellers erstatten und dafür einen Rabatt erhalten. Dies hat zur Folge, dass die Apotheken immer den für die Krankenkasse günstigsten Anbieter auswählen müssen.
Welche Medikamente sind zur Zeit knapp?
Die Liste der Arzneimittel mit Lieferengpässen unterliegt starken Schwankungen, die unter anderem saisonal bedingt sind. Zurzeit stehen vermehrt Medikamente gegen Atemwegserkrankungen und andere Infektionen auf der Liste, darunter häufig verwendete Antibiotika wie Amoxicillin. Hinzu kommen Schmerzmittel, Mittel zur Behandlung von Diabetes und Hautkrankheiten sowie Blutdrucksenker und Fiebersäfte. Auch im Bereich der Allergien gibt es derzeit Lieferengpässe. Betroffen sind beispielsweise das Heuschnupfenspray Mometason und das Antihistaminikum Fexofenadin.
Wie geht hellomed mit der Medikamentenknappheit um?
Medikamentenknappheit bedeutet auch für unsere Apotheker:innen einen erheblichen Mehraufwand.
Unser Ziel bei hellomed ist es jedoch, Lieferengpässe nicht zu Versorgungsengpässen werden zu lassen und weiterhin eine sichere Verblisterung zu garantieren. Ist ein bestimmtes Medikament nicht lieferbar, suchen wir gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin nach einer Alternative. Im Idealfall gibt es ein wirkstoffgleiches Medikament, auf das ausgewichen werden kann. Bei Bedarf fragen wir auch direkt beim Hersteller nach. hellomed ist für Sie da – denn Ihre Gesundheit verdient die beste Behandlung.