Beschaffung von Rezepten und Medikamenten - versteckte Leistungen für Pflegedienst?
Leistungen der häuslichen Krankenpflege, die von den Krankenkassen grundsätzlich nicht in das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung fallen, können zwischen Kunde und Pflegedienst frei vereinbart werden. Insbesondere das Management von Rezepten und Medikamenten birgt ein erhebliches finanzielles Potenzial, wird jedoch häufig trotz hohen Zeitaufwand bei Pflegemitarbeitern nicht in Rechnung gestellt. Verbände wie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (BPA) empfehlen explizit die Refinanzierung dieser Leistungen. Dieser Artikel zeigt daher auf, wie Pflegedienste durch die Einführung einer Privatzahlergebühr Kosten beim zeitintensiven Medikations- und Rezeptmanagement optimieren und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Stabilität sichern können.
Die Herausforderung: Zeitaufwändiges Rezept- und Medikationsmanagement
Das Rezept- und Medikationsmanagement verursacht in vielen Pflegebetrieben einen erheblichen Mehraufwand. Hierzu gehören Aufgaben wie:
- Einholen von Rezepten und Verordnungen häuslicher Krankenpflege: Das Einholen von Rezepten erfordert oftmals umfangreiche Abstimmungen mit Arztpraxen. Gerade mit der Einführung des eRezepts sehen sich viele Pflegebetriebe mit technischen und organisatorischen Hürden konfrontiert. Insbesondere Rezepte, welche via elektronische Gesundheitskarte ausgestellt werden, erhöhen für den Pflegedienst den Logistikaufwand zwischen Patient, Arztpraxis und Apotheke.
- Beschaffung von Medikamenten: Die Medikamentenbeschaffung birgt ebenfalls erhebliche Herausforderungen. Apotheken sind oft nicht in der Lage, alle verschriebenen Medikamente sofort bereitzustellen, was mehrere Besuche notwendig macht. Dazu kommt, dass Pflegekräfte regelmäßig telefonisch nach Verfügbarkeiten fragen und Alternativpräparate abstimmen müssen. All diese Prozesse beanspruchen wertvolle Arbeitszeit, die nicht durch die Krankenkassen erstattet wird.
- Rücksprachen mit Ärzten, Apotheken und Angehörigen: Kommunikation zwischen den Beteiligten rund um Rezepte, Medikationsplan und Medikamente ist oft kompliziert und zeitaufwendig. Unklare Rezeptangaben oder widersprüchliche Informationen über Medikationspläne führen zu wiederholten Abstimmungen mit Ärzten oder Apothekern. Hinzu kommt, dass auch Angehörige häufig in die Organisation eingebunden werden müssen, was den Prozess weiter verkompliziert. Diese Rücksprachen sind essenziell, um Medikationsfehler zu vermeiden und eine nahtlose Medikationsversorgung zu ermöglichen, erfordern aber enorme Ressourcen.
Das Einholen von Rezepten und die Beschaffung von Medikation fordert erhöhten Zeitaufwand beim Pflegepersonal und wird oft kostenlos “mitgemacht”.
Eine Refinanzierung ist durch eine Privatzahlergebühr empfohlen, da Krankenkassen diese Leistung nicht übernehmen.
Die Lösung: Privatzahlergebühr für Beschaffung von Rezepten und Medikation
Um den finanziellen Druck zu mindern, können Pflegedienste eine sogenannte Privatzahlergebühr bzw. Servicepauschale rund um die Beschaffung und Organisation von Rezepten und Medikation einführen. Wichtige Vorteile dieser Gebühr sind:
- Klare Refinanzierung: Die zusätzlichen Kosten werden nicht mehr aus eigenen Mitteln quersubventioniert.
- Wertschätzung der Mitarbeiter: Pflegekräfte leisten qualifizierte Arbeit, die von Kunden honoriert werden sollte.
- Transparenz für Kunden: Klare Regeln und Kostenübersicht schaffen Vertrauen und ermöglichen Konsistenz.
“Die Schwester Andrea brauchen Sie mir nicht mehr zu schicken, die holt nicht mal das Medikament ab auf dem Weg zu mir – die Schwester Birgit hingegen schon.“
Wirtschaftliche Bedeutung
Laut BPA können über 10% des Umsatzes von Pflegebetrieben durch private Leistungen wie den Rezept- und Medikationsservice generiert werden, welche aktuell noch als “heimliche Leistungen” kostenfrei mit erbracht werden. Eine hohes Potenzial, das sehr angespannte Kostenmanagement in Pflegebetrieben zu verbessern. Aus einer Umfrage mit 500 Pflegeunternehmen im Jahr 2024 geht hervor, dass hierfür mittlerweile über 90% der Pflegedienste diese Servicepauschale erheben. Für die Besorgen von Rezepten und Medikamenten wird im durchschnitt 25-30 Euro pro Monat pro Patient für die Dienstleistung. Einzelne Pflegedienste erheben sogar bis zu 40 Euro aufgrund des ausufernden Mehraufwands durch eRezepte.
Eine Zusammenfassung zur eRezept-Umfrage bei Pflegeunternehmen finden Sie in unserem Artikel: eRezept in der professionellen Pflege – Segen oder Fluch?
Kostenoptimierung mittels Reduzierung von “heimlichen Leistungen” in der ambulanten Pflege ist somit ein zentraler Aspekt, der die Wirtschaftlichkeit von Pflegeeinrichtungen nachhaltig steigern kann.
Praxisbeispiel: So funktioniert die Umsetzung
Pflegedienste können mit einer strukturierten Kommunikation die Privatzahlergebühr einführen. Eine Vorlage zur Patientenkommunikation, die über die Einführung des Rezeptservice informiert, ist dabei ein hilfreiches Instrument. Diese sollte folgende Informationen enthalten:
- Leistungsbeschreibung: Was umfasst der Service? Klare Leistungen auflisten
- Kostenaufstellung: Klare Angabe der Gebühr
- Vorteile für Kunden: Zeitersparnis und Organisation durch Experten anstelle eigener Fahrten und ggf. Involvierung von Angehörigen bei der Medikationsbesorgung
Um Ihnen die Umsetzung zu erleichtern, stellen wir Ihnen eine kostenfreie Kommunikations-Vorlage zur Einführung der Servicepauschale bereit. Diese Vorlage hilft Ihnen, die neue Gebühr professionell und verständlich Ihren Patienten zu vermitteln. Gerade zum Jahres- oder Quartalswechsel ist eine EInführung sinnvoll.
Tipps zur erfolgreichen Implementierung
- Schulung der Mitarbeiter: Pflegekräfte sollten wissen, wie sie die Gebühr kommunizieren und die Leistung umsetzen. Sensibilisieren Sie darauf, dass vorher erbrachten heimlichen Leistungen zum Nachteil der Firma sind und eine Wertschätzung einer bezahlten Leistung der Mitarbeiter wichtig ist.
- Patientenkommunikation: Kommunizieren Sie die Änderung der Situation an die Patienten und Angehörigen. Nur so kann Transparenz geschaffen und Missverständnisse vermieden werden. Nutzen Sie eine Vorlage, die die Einführung erklärt. Unsere Vorlage kann hierzu als Grundlage dienen und heruntergeladen werden.
- Auslagerung der Leistung: Das rechtzeitige Anfordern von Rezepten bei Haus- und Fachärzten, die anschliessende zeitnahe Beschaffung der Medikamente als auch die eventuelle Rückkommunikation mit Ärzten zu Medplan und Co. ist zeitaufwändig und unwirtschaftlich. Warum sein eigenes Personal weiterhin damit belasten? Daher gibt es bereits spezialisierte Drittanbieter wie zum Beispiel hellomed, die diese Leistung vertrauensvoll übernehmen und mit hohen Qualitätsstandards erbringen können.
Fazit
Ausufernde Aufwände bei der Besorgung von eRezepten und Medikamenten wird häufig noch von Pflegekräften kostenlos als “heimliche Leistung” gegenüber den Klienten miterbracht, jedoch nicht von der Krankenkasse refinanziert. Dies belastet das Kostenmanagement der Pflegedienste sehr und sollte zeitnah umgestellt werden. Wer die wichtige Aufgabe einer nahtlosen Medikationsversorgung verantwortet, sollte dafür auch entlohnt werden – unabhängig davon, ob es die Pflegekräfte selbst oder ein externer Dienstleister wie Hellomed übernimmt. Um eine schnelle Entlastung des Pflegepersonals bei der zeitintensiven aber auch fehlerhaften Rezept- und Medikationsbesorgung herbeizuführen, setzen immer Pflegeunternehmen auf Hellomed. Durch die Einführung der Privatzahlergebühr ist hellomed bis zu 6fach refinanziert und spart Ressourcen im Pflegebetrieb ein, die anderwertig für eine qualitativere Pflege eingesetzt werden können.
Fakten auf einen Blick
- Hoher Aufwand und fehlende Refinanzierung:
Aufgaben wie das Einholen von Rezepten, die Medikamentenbeschaffung und Arztkommunikation verursachen erheblichen Zeitaufwand, der nicht durch Krankenkassen erstattet wird. Diese unbezahlten „heimlichen Leistungen“ belasten Pflegekräfte und Pflegedienst. - Wirtschaftliches Potenzial: Laut BPA können Pflegebetriebe über 10 % ihres Umsatzes durch zusätzliche Leistungen wie den Rezept- und Medikationsservice generieren. Durchschnittlich werden hierfür 25-30 Euro pro Patient monatlich erhoben.
- Vorteile der Privatzahlergebühr: Die Einführung einer Privatzahlergebühr bietet die Refinanzierung der Zeitaufwände, Wertschätzung gegenüber Pflegekräfte sowie Transparenz gegenüber Kunden. Eine strukturierte Kommunikation über diese Gebühr ist entscheidend.
- Aufwand auslagern: Hellomed kann hier günstiger den Rezeptservice und die Medikationsbeschaffung für Sie übernehmen und Ihr Pflegepersonal damit bis zu 20 Min / Woche je Patient entlasten.